Die Reihe „Erster Weltkrieg im Fokus“ erscheint seit 2014 im LIT Verlag. Sie hat das Ziel, den Blick auf die lokalen und regionalen Auswirkungen des Ersten Weltkriegs zu richten: das wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben in den Städten und Landgemeinden; die Kriegserfahrungen der „kleinen Leute“, die als Soldaten, Angehörige und Hinterbliebene ganz elementar vom Krieg betroffen waren; die lokalen Institutionen wie Stadt- und Gemeinderäte, Vereine, Verbände, Hilfskomitees und Kriegsausschüsse, die die materiellen Kosten und humanitären Opfer des Krieges aufzufangen versuchten; und speziell auch das Stadt-(Um)Land-Verhältnis, das sich in den Kriegsjahren grundlegend veränderte.

Bd. 9:

Jürgen Müller (Hrsg.), Krisenjahr 1923. Die Rhein-Main-Kinzig-Region vor 100 Jahren. Berlin 2024, 88 S., 24,90 EUR, gb.

Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg verstärkten sich in Deutschland die wirtschaftlichen Probleme. Die Krise fand ihren Höhepunkt in der Hyperinflation des Jahres 1923. Der Band untersucht die Folgen dieses Ereignisses in der Rhein-Main-Kinzig-Region. In den Blick genommen werden dabei sowohl die Großstadt Frankfurt, die als wichtiges Finanzzentrum von der unkontrollierbaren Geldentwertung besonders betroffen war, als auch kleinere Städte in der Region sowie die Dorfgemeinden im Main-Kinzig-Kreis. In den Beiträgen werden viele lokale und regionale Quellen herangezogen, die von der Forschung bislang noch nicht ausgewertet wurden.

Bd. 8:

Christoph Regulski, Kriminalität im Ersten Weltkrieg. Eine Studie zu Vergehen und Verbrechen in Frankfurt am Main 1914–1918. Berlin 2024, 256 S., 29,90 EUR, gb.

Die Studie geht der Frage nach, wie sich im Ersten Weltkrieg die Kriminalität in der deutschen Zivilgesellschaft entwickelte. Dabei richtet sie besonderes Augenmerk auf die Motivation der Täter und Täterinnen und ermittelt die Gründe für die verschiedenen Vergehen und Verbrechen. Auf diese Weise können die kriegsspezifischen Straftaten von der auch in Friedenszeiten vorkommenden Kriminalität in ihren diversen Ausprägungen unterschieden werden. Die Analyse der Kriegskriminalität erweitert damit unsere Kenntnis von der Lage an der sogenannten „Heimatfront“.

Christoph Regulski studierte Geschichte und Deutsch in Bochum und Berlin und wurde im Jahr 2000 an der Ruhr-Universität promoviert.

 

Bd. 7:

Kai Merten (Hrsg.), „Hoffentlich kommt heute wieder Post“. Feldpost der Familie Merten aus Wiesbaden 1915–1918. Berlin 2022, 288 S., 39,80 EUR, gb.

Der Theologiestudent Willi Merten schreibt von der Westfront an seine Familie und erhält seinerseits Briefe von seinem Vater und von seiner Schwester. Das Besondere daran ist, dass hier ein zutiefst christlich geprägter junger Mann die Schrecken des Krieges erlebt, wobei er versucht, sich ein Mindestmaß an geistiger und geistlicher „Nahrung“ zu erhalten.  Der Briefwechsel der Familie Merten zeigt, wie es dem jungen Soldat an der Front gelingt, trotz seiner furchtbaren Erlebnisse seelisch zu „überleben“ und wie der enge Kontakt zu den Angehörigen in der Heimat ihm dabei hilft.

Kai Merten ist Gemeindepfarrer in Raunheim und Privatdozent am Fachbereich Evangelische Theologie an der Philipps Universität Marburg.

Bd. 6:

Christoph Regulski:  Der Dank des Vaterlandes? Berufliche Perspektiven der Kriegsbeschädigten in Frankfurt am Main 1914–1933. Berlin 2020, 144 S., 19,90 EUR, gb.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden auf kommunaler Ebene Bestrebungen unternommen, um die Eingliederung der schwer Kriegsbeschädigten in das Berufsleben zu fördern. Im Mittelpunkt der reich bebilderten Studie steht die Frankfurter „Arbeitszentrale für Erwerbsbeschränkte“, deren Entstehung und Tätigkeit der Autor anhand der archivalischen Überlieferung im Institut für Stadtgeschichte rekonstruiert.

Die Studie wurde ausgezeichnet mit dem Johann Philipp Bethmann-Studienpreis der Frankfurter Historischen Kommission 2020.

Bd. 5:

Friedrich Karl Fink: Kriegschronik der evangelischen Pfarrei Ostheim, Kreis Hanau 1914–1921. Hrsg. v. Jürgen Müller. Berlin 2020, 170 S., 19,90 EUR, gb., ISBN 3-643-14584-0

Der Pfarrer des nördlich von Hanau gelegenen Dorfes Ostheim führte von 1914 bis 1921 eine Chronik, in der er die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Bevölkerung aufzeichnete. Sein Bericht, der nun erstmals veröffentlicht wird, schildert das dörfliche Leben unter den Bedingungen der Kriegszeit und die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialpsychologischen Verwerfungen, die der Weltkrieg verursachte. Die Chronik liefert zahlreiche neue Erkenntnisse für die lokale und regionale Geschichte. Darüber hinaus stellt sie eine überaus anschauliche Quelle für die Erforschung der sogenannten „Heimatfront“ während des Ersten Weltkriegs insbesondere im ländlichen Raum dar.

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Bd. 4:

Marlen Dannoritzer: „Mit betendem Herzen und helfender Hand“. Die hessische Kleinstadt Windecken im ersten Kriegsjahr 1914/15. Berlin 2020. 124 S., 19,90 EUR, gb., ISBN 978-3-643-14583-3

In der kleinen Stadt Windecken nördlich von Hanau gab der Drucker und Ladeninhaber Wilhelm Scheer (1878–1937) zwischen 1908 und 1915 die „Windecker Zeitung“ heraus. Das zweimal wöchentlich erscheinende Blatt liefert vielfältige Einblicke in die Lebensverhältnisse an der sogenannten „Heimatfront“. Die in der Zeitung enthaltenen Berichte, Kommentare, Inserate und Bilder zeigen, welche Auswirkungen der Krieg auf die Bewohner des Ortes hatte und wie sie darauf reagierten. Marlen Dannoritzer wertet die Windecker Zeitung erstmals umfassend aus und rekonstruiert anhand dieser bislang kaum genutzten Quelle die Kriegserfahrungen der Windecker Bevölkerung.

Marlen Dannoritzer ist in Seligenstadt geboren und aufgewachsen. Sie studierte Geschichte, Romanistik und Theologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Derzeit bereitet sie als Stipendiation der Hanns-Seidel-Stiftung eine Dissertation zum Thema „Urlaub im Krieg. Touristisches Reisen in Deutschland 1914-1918“ vor.

Bd. 3:

Sabrina Rutner: „Die deutsche Frau trägt ein deutsches Korsett“. Werbeanzeigen im Hanauer Anzeiger während des Ersten Weltkriegs. Berlin 2018. 128 S., 19,90 EUR, gb., ISBN 978-3-643-14153-8

Welche Auswirkungen hatte der Erste Weltkrieg auf die Gestaltung der Werbung, auf die Produktangebote und die Konsumgewohnheiten? Das vorliegende Buch untersucht diese Frage anhand der Anzeigenwerbung des Hanauer Anzeigers, einer der ältesten Tageszeitungen Deutschlands. Dabei zeigt sich, dass sich in der Zeitungswerbung in den Kriegsjahren 1914 bis 1918 ein deutlicher Wandel vollzogen hat. Die Auswertung wird durch zahlreiche originale Zeitungsanzeigen illustriert und vermittelt einen anschaulichen Eindruck von der Entwicklung der Anzeigenwerbung vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Umwälzungen während des Ersten Weltkriegs.

Sabrina Rutner hat Geschichte, Deutsch und Englisch in Frankfurt am Main studiert.

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Bd. 2:

Boris Slamka, Der Ernst der Stunde. Die Vereinigten Stadttheater in Frankfurt am Main 1914–1918. Berlin 2014. 232 S., 34,90 EUR, br., ISBN 978-3-643-12579-8

„Das edle Theater in einer edlen Zeit“ – das forderten deutsche Theatermacher und Kommentatoren im August 1914, als mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs auch auf den Bühnen der „Ernst der Stunde“ ausgerufen wurde. Am Beispiel von Schauspiel und Oper in Frankfurt am Main untersucht Boris Slamka aus historischer Perspektive die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf eine großstädtische Bühneninstitution im Hinblick auf ihre wirtschaftliche und organisatorische Entwicklung wie auch in Bezug auf die künstlerisch-konzeptionelle Arbeit. Im Mittelpunkt stehen die ökonomischen Rahmenbedingungen, die politischen und gesellschaftlichen Dimensionen der Theaterarbeit sowie die Spielpläne der Frankfurter Stadttheater. Die Studie ist somit sowohl ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs als auch zur Frankfurter Stadtgeschichte und zur Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts.

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Bd. 1:

Philipp Siegert / Bérénice Zunino (Hrsg./Eds.), Den Krieg neu denken? / Penser la guerre autrement? 1914–1918: Kriegserfahrungen und Erinnerungskulturen / 1914–1918 : expériences de guerre et cultures mémorielles. Berlin 2016. 198 S., 34,90 EUR, br., ISBN 978-3-643-12889-8

Dieser zweisprachige Sammelband enthält die Beiträge des deutsch-französischen Workshops „Den Krieg neu denken? Penser la guerre autrement ?“, der vom Institut français d‘histoire en Allemagne und dem historischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt im Oktober 2014 veranstaltet wurde. Mit Blick auf methodologische und historiografische Fragen werden Forschungsergebnisse deutsch- und französischsprachiger Nachwuchswissenschaftler vorgestellt, die den Ersten Weltkrieg aus kultur-, erfahrungs- oder erinnerungsgeschichtlicher Perspektive erforschen. Somit wird eine Auswertung erprobter sowie neuerer Quellen und Forschungsgegenstände geboten – so z.B. Straßennamen oder Besucherbücher von Kriegsfriedhöfen – und ein Einblick in die verschiedenen nationalen historiografischen Traditionen gewährt.